Hybrid oder Elektro: Was ist besser für dich?

Letzte Aktualisierung: 22.09.2025


Stehst du vor der Wahl zwischen einem Elektroauto und einem Hybrid? Beide Antriebsarten haben ihre Vor- und Nachteile, und es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, welche die bessere Wahl ist. In diesem Artikel zeigen wir dir die wichtigsten Unterschiede, damit du die richtige Entscheidung treffen kannst. So kannst du am Ende sicher sein, dass du das Auto wählst, das am besten zu deinen Bedürfnissen passt.

Plug-in-Hybrid oder Elektro: Wann macht was Sinn?

Die Entscheidung "Hybrid vs. Elektro" hängt stark von deiner Lebenssituation ab. Du solltest zum Elektroauto greifen, wenn du eine Wallbox zuhause installieren kannst, deine täglichen Fahrten unter 200 km liegen und du planbar fährst mit Zeit für Ladestopps. Umweltschutz hat für dich höchste Priorität und du schätzt die Ruhe und den Komfort des elektrischen Fahrens.

Ein Plug-in-Hybrid passt besser, wenn du keine Wallbox installieren kannst oder regelmäßig Langstrecken über 300 km fährst. Deine Fahrten sind unplanbar (Außendienst, spontane Reisen), du hast Reichweitenangst und brauchst Sicherheit, oder du möchtest den Übergang zur E-Mobilität schrittweise gehen.

Achtung bei PHEVs: Ein Plug-in-Hybrid macht nur Sinn, wenn du ihn auch regelmäßig lädst. Ohne Laden wird er zu einem schweren, teuren Verbrenner mit schlechterem Verbrauch als ein normaler Hybrid.

Hybrid oder Elektro: Welche Hybrid-Arten gibt es überhaupt?

Bevor wir uns der Frage "E-Auto oder Hybrid" widmen, sollten wir klären: Nicht alle Hybride sind gleich. Es gibt drei verschiedene Arten, die sich grundlegend unterscheiden.

Der Mild-Hybrid (MHEV) ist der einfachste Hybrid mit 48-Volt-System, der nur den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen unterstützt. Rein elektrisches Fahren ist nicht möglich - die Effizienzsteigerung liegt bei etwa 10-15%.

Der Vollhybrid (HEV) kann kurze Strecken (bis ca. 2-3 km) rein elektrisch fahren, lädt sich aber nur selbst auf - keine externe Lademöglichkeit. Ein bekanntes Beispiel ist der Toyota Prius.

Der Plug-in-Hybrid (PHEV) kombiniert eine größere Batterie (20-100 km elektrische Reichweite) mit einem Verbrennungsmotor und kann extern aufgeladen werden.

Die eigentliche Entscheidung liegt meist zwischen Plug-in-Hybrid oder Elektro - denn nur PHEVs bieten echte elektrische Alltagstauglichkeit. Mild- und Vollhybride sind eher Effizienz-Optimierungen des Verbrenners, während PHEVs und E-Autos beide eine elektrische Zukunft ermöglichen.

Der entscheidende Unterschied: Laden bei Plug-in-Hybrid vs. Elektroauto

Eine Ladestation
Der Unterschied zwischen Hybrid und Elektroauto wird beim Laden besonders deutlich - und hier liegt oft der Knackpunkt für deine Entscheidung.

Plug-in-Hybrid laden: Die kleinere Batterie (8-25 kWh) lädt in 2-4 Stunden voll und benötigt tägliches Laden für optimale Nutzung. Dafür bietet sie Flexibilität - vergisst du das Laden, fährst du trotzdem weiter. Eine normale Steckdose reicht oft aus.

Elektroauto laden: Die große Batterie (40-100 kWh) braucht 6-12 Stunden an der Wallbox, muss aber seltener geladen werden (alle 2-7 Tage je nach Nutzung). Hier ist Planung nötig - ohne Strom stehst du still. Eine Wallbox wird empfohlen für komfortables Laden.

Das Kostenproblem ohne Wallbox: Ohne eigene Ladeinfrastruktur wird es teuer. Öffentliches Laden bei Ladesäule kostet oft 40-60 Cent/kWh statt 25-30 Cent zuhause. Für "Laternenparker" kann ein PHEV wirtschaftlicher sein, da die kleine Batterie auch an der normalen Steckdose praktikabel ladbar ist.

Ich empfehle, den Ladezustand zwischen 20 % und 80 % zu halten und Schnellladen möglichst zu vermeiden, wenn die Batterie länger halten soll. Ein Vorteil von Hybriden: Sie haben kleinere Batterien und lassen sich im Fall einer Alterung weiterhin mit dem Verbrennungsmotor betreiben.

Lutz Grunwald - Qualitätsexperte Autohero


Kosten-Realität: Warum E-Autos 15.000-20.000€ mehr kosten

Der Preisunterschied zwischen Hybrid und Elektroauto ist real und berechtigt viele Zweifel. Als Beispiel der Kia Niro: Der Plug-in-Hybrid kostet 39.000 Euro, die rein elektrische Version startet bei 48.000 Euro - 9.000 Euro Unterschied.

Warum sind E-Autos teurer? Eine 64 kWh Batterie kostet etwa 8.000-12.000€ mehr als eine 12 kWh PHEV-Batterie. Dazu kommen stärkere Motoren, Leistungselektronik und Entwicklungskosten, die noch nicht vollständig amortisiert sind.

Aber die Gesamtkosten über 10-15 Jahre können sich ausgleichen. E-Autos haben höhere Anschaffungskosten, aber geringere Wartung und Betriebskosten. Die THG-Prämie bringt 200-400€ jährlich nur für E-Autos, und sie sind bis 2030 von der Kfz-Steuer befreit.

Für Dienstwagen werden E-Autos mit 0,25% versteuert (bei Listenpreis unter 60.000€), Plug-in-Hybride mit 0,5%. Das macht E-Autos als Firmenwagen deutlich attraktiver. Mehr erfahren über die Versteuerung von Hybriden.

Reichweiten-Realität: Was schaffst du wirklich?

Skoda Enyaq Elektro Innenraum
Innenraum des Skoda Enyaq iV 80X Sportline.

Die Reichweite ist oft der größte Angstfaktor beim Wechsel zum E-Auto. Hier die Realität:

Aktuelle E-Auto Reichweiten:
Kleinstwagen: 200-300 km (z.B. Dacia Spring, BMW i3)
Kompaktklasse: 300-400 km (z.B. VW ID.3, Kia Niro EV)
Mittelklasse: 400-500 km (z.B. Cupra Born, VW ID.4)
Oberklasse: 500-700 km (z.B. Hyundai IONIQ 5, Skoda Enyaq)

PHEV elektrische Reichweiten:
Standard: 50-80 km (z.B. VW Golf GTE, Audi A3 e-tron)
Premium: 80-130 km (z.B. Mercedes GLC mit 130 km, Wey Coffee 01 mit 146 km)

Praxis-Tipp: 90% aller Autofahrten in Deutschland sind unter 50 km. Selbst ein PHEV mit 60 km elektrischer Reichweite deckt den Großteil deiner Fahrten ab. Bei E-Autos reichen 400 km echte Reichweite für fast alle Urlaubsfahrten - Reichweitenangst ist meist unbegründet.

Der Unterschied: PHEVs bieten psychologische Sicherheit durch den Verbrenner, während E-Autos praktische Reichweite für den Alltag bieten.

Gebraucht kaufen: Hybrid vs. Elektro - was ist klüger?

Beim Gebrauchtkauf ändert sich die Rechnung zwischen Hybrid und Elektroauto deutlich. Gebrauchte Elektroautos haben einen starken Wertverlust - 3-5 Jahre alte E-Autos kosten oft 40-60% weniger als Neuwagen. Das bringt Batterie-Sorgen mit sich, da Degradation nach 8-10 Jahren möglich ist. Ältere E-Autos haben deutlich weniger Reichweite durch Technologie-Sprünge, aber viele Hersteller geben 8 Jahre Batteriegarantie.

Gebrauchte Plug-in-Hybride haben stabilere Preise und weniger Wertverlust als reine E-Autos. Allerdings besteht ein doppeltes Risiko, da sowohl Batterie als auch Motor Probleme machen können. Die Nutzungshistorie ist oft unbekannt - wurde die Batterie regelmäßig geladen? Die komplexere Technik bedeutet mehr Verschleißteile als bei E-Autos.

Gebrauchskauf-Tipp: Bei E-Autos ab 2020 ist die Technik ausgereift genug für den Gebrauchtkauf. Bei PHEVs solltest du die Batteriegesundheit prüfen lassen und schauen, ob alle Systeme funktionieren. Bei Autohero bist du aber durch einen hohen Qualitätsstandard abgesichert, sodass du dir keine Sorgen um den Zustand des Autos machen musst. Außerdem stammen alle unsere Fahrzeuge aus eigenem Bestand und kommen mit 1 Jahr Garantie inklusive (erweiterbar auf bis zu 48 Monate). Mit unserem Happy Check hast du 21 Tage Zeit, das Auto Probe zu fahren. Wenn es dir trotzdem nicht ganz gefällt, bekommst du dein Geld zurück.

Die Zukunft E-Auto oder Hybrid zeigt: Gebrauchte E-Autos werden durch den schnellen technischen Fortschritt sehr günstig - eine Chance für den Einstieg in die E-Mobilität.

Deine Entscheidung: Der Sprung zum E-Auto oder der sichere Hybrid-Weg?

Die Entscheidung zwischen E-Auto oder Hybrid ist letztendlich eine Frage deines Muts und deiner Lebensumstände:

Gehe zum E-Auto, wenn du bereit bist für:
Den kompletten Umstieg auf elektrisches Fahren
Wallbox-Installation oder regelmäßiges öffentliches Laden
Umdenken bei Langstrecken (Pausen alle 2-3 Stunden)
Die beste Umweltbilanz und modernste Technik

Wähle den Plug-in-Hybrid als Brückentechnologie, wenn:
• Du Sicherheit brauchst und Angst vor dem kompletten Umstieg hast
• Du keine Wallbox installieren kannst
• Du unregelmäßig Langstrecken fährst
• Du den Übergang schrittweise gehen möchtest

Aber vergiss nicht: Ein PHEV ist nur dann sinnvoll, wenn du ihn auch lädst. Ohne regelmäßiges Laden fährst du einen teuren, schweren Verbrenner.

Die Zukunft gehört dem E-Auto - PHEVs sind eine Übergangstechnologie. Wenn du den Sprung wagst und die Voraussetzungen hast, ist das E-Auto die zukunftssicherere Wahl. Wenn du noch Zweifel hast, kann ein PHEV der richtige Einstieg sein - aber plane bereits den nächsten Schritt zum reinen E-Auto.

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