Reifendruck beim Auto: Bedeutung und optimale Einstellung

Der richtige Reifendruck ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Er trägt zur Sicherheit im Straßenverkehr bei, beeinflusst den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs und verlängert die Lebensdauer der Reifen. Wir erklären dir, warum, und zeigen dir, wie du den Reifendruck messen kannst.

Warum der Reifendruck beim Auto wichtig ist

Der Reifendruck beim Auto bezieht sich auf den Luftdruck in den Reifen eines Fahrzeugs. Dieser wird in der Druckeinheit BAR oder PSI angegeben (1 bar = 14,50 psi).

Ein korrekter Reifendruck ist entscheidend für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, die Fahrzeugleistung und die Lebensdauer der Reifen.

Ist der Reifendruck zu gering, verlängert sich der Bremsweg und dein Wagen liegt schlechter in der Kurve. Außerdem verbrauchst du dadurch mehr Kraftstoff. Die empfohlene Reifendruckstärke variiert je nach Fahrzeugtyp und -modell.

Da Reifen in der Regel monatlich etwa 0,07 bar ihres Drucks verlieren, ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig.

Optimaler Reifendruck

Ist der Reifendruck optimal eingestellt, verteilt sich die Belastung schön gleichmäßig auf die Reifen. Das bringt dir – besonders auf langen Strecken – ein angenehmes Fahrgefühl.

Bei manchen Autos ist der empfohlene Reifendruck für Vorder- und Hinterreifen nicht derselbe. Außerdem wirst du immer zwei verschiedene Angaben für den optimalen Reifendruck finden, nämlich den normalen Druck und den Druck unter Last. Letzter ist wichtig, wenn du dein Auto voll beladen hast oder eine große Urlaubsreise antrittst.

Unterstützung für den optimalen Reifendruck

Reifendruckkontrollleuchte im Armaturenbrett
Das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ist ein Fahrerassistenzsystem, das den Reifendruck überwacht. Es ist in vielen modernen Fahrzeugen seit 2014 standardmäßig eingebaut.

Das Reifendruckkontrollsystem leuchtet dauerhaft? Das ist eine Warnung an dich, dass der Druck unter einen bestimmten Wert gefallen ist.

Auf einen zu geringen Reifendruck beim Auto weist ein Symbol hin: die Reifendruckkontrollleuchte im Armaturenbrett, die wie ein platter Reifen mit einem Ausrufezeichen aussieht. Sobald du so eine Warnung siehst: an der nächsten Tankstelle halten, Reifendruck prüfen und ausgleichen.

Aber Achtung: Verlass dich nicht blind auf das System. Als Autofahrer solltest du nach wie vor den Reifendruck regelmäßig selbst kontrollieren.

So findest du heraus, wie viel Luftdruck dein Auto braucht

Der empfohlene Luftdruck für die Reifen deines Fahrzeugs steht in der Reifendrucktabelle. Diese findest du in der Bedienungsanleitung bzw. Betriebsanleitung deines Autos. Manchmal stehen die Angaben aber auch im Tankdeckel oder an der Türinnenseite auf der Fahrerseite.

Oder du findest Infos zum Reifendruck im Fahrzeugschein: In der Zulassungsbescheinigung Teil I findest du die zulässige Bereifung für dein Fahrzeug unter den Punkten 15.1 bis 15.3.

Alternativ kannst du auch im Internet nach der Reifendrucktabelle deines Autoherstellers suchen. Selten befindet sich ein Aufkleber mit den entsprechenden Infos im Handschuhfach.

Ermittle nun als Erstes deine exakte Reifenbezeichnung. Die steht seitlich am Reifen. In der linken Spalte siehst du Figuren, die die Anzahl der Fahrzeug-Insassen angeben. Manchmal ist zusätzlich noch Gepäck mit Koffern angedeutet.

Reifendruck messen und Luft nachfüllen

Reifendruck messen
Nachdem du alle benötigten Daten ermittelt hast, kannst du loslegen. Am besten bei möglichst kalten Reifen – die Temperatur sollte, wenn es geht, 20 Grad nicht überschreiten.

Entweder du hast einen Reifendruckprüfer zu Hause – gibt’s für wenig Geld in jedem Baumarkt. Oder du fährst zum Reifendruck-Prüfen zur Tankstelle und steuerst das Messgerät bzw. den Kompressor an.

Wie oft den Reifendruck prüfen?

Fest steht: einmal im Jahr prüfen, ist zu wenig. Wir empfehlen: Check den Reifendruck mindestens einmal im Monat – am besten sogar alle zwei Wochen –, auf jeden Fall aber vor längeren Fahrten. Ganz wichtig: immer den Reifendruck vom Auto beim Winterreifen- bzw. Sommerreifen-Aufziehen prüfen.

Die regelmäßige Kontrolle ist wichtig, weil extreme Temperaturschwankungen den Reifendruck verändern können. Schon ein halbes Bar zu wenig kann laut ADAC die Fahr- und Bremseigenschaften in puncto Grip, Seitenführung und Aquaplaning-Resistenz signifikant verschlechtern. Außerdem fördert geringer Reifendruck den Verschleiß.

Winterreifen

Im Winter ist es ganz besonders wichtig, immer den richtigen Druck in den Reifen zu haben, denn davon hängt entscheidend deine Fahrsicherheit bei Kälte mit ab. Richtiger Druck + ausreichend Profil = guter Grip, auch auf Schnee und Eis. Außerdem verkürzt der korrekte Reifendruck den Bremsweg.

Für Winterreifen gelten oft spezielle Luftdruckwerte. Auch diese findest du in der passenden Reifendrucktabelle in deinem Fahrzeug oder im Internet.

Wenn kein spezieller Druck angegeben ist: Für Winterreifen dürfen es ruhig 0,1 bis 0,2 bar mehr sein als in der Tabelle angegeben. Dann ist der Rollwiderstand geringer und das senkt deinen Spritverbrauch.

Sonderfall Stickstoff/Reifengas

Reifenhändler bieten oftmals an, die Reifen mit Stickstoff bzw. Reifengas zu befüllen. Dadurch sollen die Reifen weniger Druck verlieren, weniger verschleißen und du musst sie seltener kontrollieren, heißt es. Auch der Kraftstoffverbrauch soll weniger werden und obendrein ist Stickstoff nicht entzündlich.

Doch Vorsicht: Der Druckunterschied von mit Luft und mit Stickstoff befüllten Pneus ist auch nach längerer Zeit minimal. Die Tatsache, dass Stickstoff nicht entzündlich ist, ist nur bei extremen Temperaturbelastungen der Reifen von Vorteil, zum Beispiel bei der Formel 1 oder landenden Flugzeugen.

Auf Pkws ist das nicht übertragbar. Hier können – egal, welche Befüllung – Druckverluste durch undichte Stellen oder sonstige Beschädigungen passieren.

Wenn du dennoch deine Reifen mit dem stark stickstoffhaltigen Gasgemisch befüllen willst, solltest du den Reifendruck trotzdem wie gewohnt alle zwei bis vier Wochen prüfen. Den korrekten Druck findest du wie oben beschrieben in einer Reifendrucktabelle.

Häufige Fragen

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