Was ist ein Nutzfahrzeug?
Sie sind zunächst für einen einfacheren Transport von Material oder Gütern ausgelegt. Die Ladefläche wird dabei zur Lagerung verwendet. Deswegen kann die Ladefläche nach Bedarf eingerichtet werden, um eine fachgerechte Verstauung für den Transport zu bieten.
Alle diese Fahrzeuge gehören dabei zur Kategorie Nutzfahrzeuge, um sie von Limousinen, SUVs oder anderen Pkws zu unterscheiden. Auf regulatorischer Ebene müssen sie deswegen gesetzlich festgelegte Kriterien erfüllen, um als Nutzfahrzeug zu gelten.
Definition Nutzfahrzeuge: welche Klassen?
Dazu kommt, dass die Größe der Ladefläche mindestens 50 % der Länge des Radstands betragen muss und keine Befestigungen für Sitze, Sitzbänke oder Sicherheitsgurte besitzt. Jedes Nutzfahrzeug muss vor dem Inverkehrbringen einer technischen Prüfung unterzogen werden, um zu prüfen, ob es den Vorschriften entspricht. Es gibt folgende Unterschiede in den Klassen für Nutzfahrzeuge oder leichte LKWs:
Leichte LKW von unter 3,5 Tonnen
Nutzfahrzeuge, auch bekannt als Nfz oder Nkw, in der Klasse N1 gelten als leichte Nutzfahrzeuge mit einer maximalen Gesamtmasse bis zu 3,5 Tonnen. Zum Führen dieser Fahrzeuge ist ein B-Führerschein notwendig. Sie sind in der Lage, bis zu neun Personen zu transportieren, ohne den Fahrer mitzurechnen.
Leichte LKW zwischen 3,5 Tonnen und 7,5 Tonnen
Leichte LKW, die zwischen 3,5 Tonnen und 7,5 Tonnen wiegen, gehören zur Fahrzeugklasse N2. Sie sind speziell für den Gütertransport konzipiert und zum Steuern dieser Fahrzeuge ist ein C1-Führerschein erforderlich.
LKW schwerer als 7,5 Tonnen
Diese Fahrzeuge haben ein Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen. Sie fallen in die Kategorie N3, schwere LKW, und benötigen einen C-Führerschein, um hinter dem Steuer zu sitzen.
Kategorien von Nutzfahrzeugen
Kastenwägen
Kastenwagen kennzeichnen eine Fahrzeugkategorie, die vorrangig für gewerbliche Zwecke genutzt wird. Typischerweise handelt es sich um eine Variante eines Personenkraftwagens, deren Innenraum modifiziert wurde, um mehr Laderaum zu schaffen.
Um Platz zu gewinnen, werden Rücksitze und manchmal Seitentüren entfernt, wodurch der Laderaum vergrößert wird. Dadurch bieten Kastenwägen die Handlichkeit eines Pkw, ermöglichen aber zugleich eine einfache Navigation und Parkmöglichkeit in städtischen Bereichen.
Das typische Ladevolumen eines Kastenwagens liegt bei ungefähr 3 Kubikmetern. Zu den beliebtesten Modellen zählen:
Pick-Up Trucks
Der Pick-Up, auch bekannt als SUT (Sport Utility Truck), kam erstmals 1925 auf den Markt. Sie basieren entweder auf der Chassis-Kombination eines SUV (wie der Nissan Navara) oder werden von Geländewagen (wie dem Land Rover Defender) oder Limousinen abgeleitet.
In Deutschland haben Pick-Up Trucks in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, unter anderem aufgrund steuerlicher Vorteile. Ein Pick-Up ist wahlweise mit einer Einzel- oder Doppelkabine erhältlich.
Die Maße von Pick-Up Trucks betragen in der Regel etwa 5,15 m in der Länge und 1,98 m in der Breite. Zu den meistverkauften Modellen gehören:
Kleintransporter
Kleintransporter sind eine Kategorie von Nutzfahrzeugen, die größer als Kastenwägen sind, aber immer noch eine gute Mobilität in urbanen Räumen bieten. Sie sind für vielfältige Einsätze geeignet und bei Fachleuten, insbesondere Handwerkern, wegen des großzügigen Platzangebots für Werkzeuge, beliebt.
Sie erlauben es Transportunternehmen, große Pakete zu befördern und werden ebenso von Rettungsdiensten und Notfalldiensten (Feuerwehr, Polizei usw.) genutzt. Je nach Anforderung können diese Fahrzeuge individuell ausgestattet werden. Die Ladekapazität variiert zwischen 5 und 9 Kubikmetern. Zu den meistverkauften Kleintransportern zählen:
Große Transporter
Große Transporter übertreffen Kleintransporter in puncto Ladekapazität und lassen sich flexibel an spezifische Anforderungen anpassen. Sie existieren sowohl als Kastenwägen als auch in verglaster Ausführung, meist für den Personentransport konzipiert (bis zu 9 Personen einschließlich Fahrer).
Sie sind in drei Nutzkabinenhöhen (H1, H2, H3) und vier Längen (L2, L3, L4, L5) erhältlich, um verschiedenste Transportbedürfnisse zu erfüllen. Diese Fahrzeuge bieten eine Ladekapazität von 9 bis 12 Kubikmetern.
Trotz ihrer Größe bieten große Transporter einen Komfort und eine Manövrierfähigkeit, die mit denen von Pkw vergleichbar sind, und genügend Platz für modulare Ausrüstungen wie herausnehmbare Regale für Laptops und Schubladen mit hohem Fassungsvermögen. Die meistverkauften Modelle in dieser Kategorie sind:
- Peugeot Boxer
- Volkswagen Crafter
- Mercedes-Benz Sprinter
Was bedeuten die Abkürzungen L1H1, L2H2, L2H3?
Hersteller nutzen häufig spezifische Kennzeichnungen, um die Größenklassen ihrer Transporter zu definieren. Dabei steht 'L' für die Länge und 'H' für die Höhe des Fahrzeugs. Die Kombination L1H1 markiert die kleinste verfügbare Größe, was ein Fahrzeug mit der Längenklasse 1 und Höhenklasse 1 bedeutet. Die Variante L1H2, mit Länge 1 und Höhe 2, kennzeichnet somit die kleinste erhältliche Transporterversion. Die Auswahl der Größenklassen obliegt dabei jedem Hersteller selbst.
Im Kern dienen diese Codes dazu, die verschiedenen Modelle innerhalb des Angebots eines Herstellers voneinander abzugrenzen. Ein Fahrzeug, das als L2H2 klassifiziert wird, könnte bei Renault andere Dimensionen haben als ein L2H2 bei Peugeot. Dennoch werden sie der gleichen Kategorie zugeordnet, da ihre Gesamtgröße vergleichbar ist.
Zusammenfassend
Viele Hersteller und Marken präsentieren ein breites Spektrum an hochwertig ausgestatteten Nutzfahrzeugen. Die Wahl hängt letztendlich von deinem spezifischen Bedarf ab. Entscheidend ist hierbei die Frage, ob du vorrangig Güter oder Personen transportieren möchtest.
Für kleinere Transportaufgaben bieten Modelle wie der Caddy, Berlingo und Partner passende Möglichkeiten. Für spezialisierte Anforderungen im Bereich des Güter- oder Personentransports bieten Modelle wie der T5, Expert oder Vivaro maßgeschneiderte Lösungen.