Hybrid-Versteuerung 2024: alle Infos zum Thema

Sobald du in Deutschland ein Kraftfahrzeug besitzt, musst du Kfz-Steuer bezahlen. Es gibt zahlreiche Faktoren, die entscheiden, wie viel Geld das am Ende ist.

Grundsätzlich möchte die Bundesregierung die Fahrzeughalter belohnen, die sich für umweltschonende Fahrzeuge entscheiden. Deshalb gilt die einfache Faustregel: Je größer dein Auto ist und je mehr Emissionen es produziert, desto teurer wird die Kfz-Steuer.

Autos mit Hybrid-Antrieb werden wie Benziner/Diesel-Fahrzeuge versteuert, da sie neben dem Elektromotor einen normalen Verbrenner verbaut haben. Bei einem Benzin-Motor bezahlst du 2 Euro je angefangene 100 Kubikmeter Hubraum, bei einem Dieselantrieb sind es 9,50 Euro.

Der große Unterschied sind ihre CO₂-Werte. Egal, ob Diesel- oder Benzin-Plug-in – es werden dir nochmal 30 Euro Freibetrag gewährt, falls du deinen Pkw zwischen dem 12.06.2020 bis 31.12.2024 erstzugelassen hast bzw. lässt und er einen CO₂-Wert von bis zu 95 g/km nicht überschreitet.

Diese Regelung gilt auch für Gebrauchtwagen. Die Steuervergünstigung bekommst du noch bis zum 31.12.2025.

Die Berechnung ist deutlich einfacher als beim 08/15-Benziner bzw. Diesel:

Schritt 1: Hubraum / 100 = Ergebnis (aufrunden)
Schritt 2: CO₂-Ausstoß-Steuer entfällt, da unter 95 g/km
Schritt 3: Aufgerundeter Hubraum x 2,00 Euro ­ 30 Euro Freibetrag = Kfz-Steuer (Betrag abgerundet)

Rechenbeispiel
Nehmen wir den Mercedes-Benz C 300 e 4MATIC mit EQ Hybrid Technologie – ein Benzin-Plug-in-Hybrid mit 1.999 ccm Hubraum. Seine maximale CO₂-Emission liegt bei höchstens 20 g/km und fällt somit unter die Freigrenze.

Konkret heißt das Folgendes:
Schritt 1: Hubraum 1.999 ccm / 100 = 19,99, aufgerundet 20
Schritt 2: Entfällt
Schritt 3: 20 ccm x 2,00 Euro (Benziner) ­ 30 Euro = 10 Euro
Schritt 3: 20 ccm x 9,50 Euro (Diesel) ­ 30 Euro = 160 Euro

Tipp: Alternativ kannst du deine Kfz-Steuer auch einfach auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen ausrechnen lassen: Kfz-Rechner

Wenn du dir eine Wallbox für Zuhause angeschafft hast, kannst du die Installation steuerlich geltend machen und bekommst dann 20 % von maximal 6.000 Euro zurück. Dafür brauchst du aber unbedingt eine offizielle Rechnung mit den genauen Arbeitskosten und einen Beleg über die Banküberweisung.

Für Hybrid-Fahrzeuge gibt es zusätzlich vom Finanzamt eine Pauschale von 15 Euro pro Monat (reine E-Autos 30 Euro), wenn der Arbeitgeber Ladesäulen zur Verfügung stellt. Hast du auf dem Firmengelände keine kostenlose Lademöglichkeit und auch keine Ladekarte, sind 35 Euro steuerfrei (reine E-Autos 70 Euro).

Wenn du dich für ein E-Auto entscheidest, profitierst du extra. Alle Strom-betriebenen Autos, die zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2025 neu zugelassen wurden bzw. werden, sind für zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit.

Diese Befreiung ist allerdings bis Dezember 2030 befristet, weshalb du beim Neukauf jetzt nicht mehr die vollen zehn Jahre ausschöpfen kannst. Sie gilt aber auch, falls du ein gebrauchtes Auto kaufst, das im genannten Zeitraum zugelassen wurde.

Nach dem Ablauf dieser Steuerbefreiung fallen E-Autos unter die normalen Berechnungsrichtlinien, du zahlst jedoch nur 50 % der anfallenden Steuern.

Bis zum Jahr 2023 gab es eine weitere Vergünstigung: die Umweltprämie von bis zu 6.750 Euro je nach Modell. Sie wurde aus dem Klima- und Transformationsfonds finanziert.

Aufgrund des Milliardenlochs im Bundeshaushalt jedoch wurde die Förderung für elektronisch betriebene Fahrzeuge eingestellt. Seit dem 18.12.2023 können keine Anträge mehr eingereicht werden.

Bei der Versteuerung von Hybrid-Firmenwagen gibt es 2024 – genauso wie bei Firmen-E-Autos – steuerliche Vorteile.

Firmenwagen, die du privat nutzt, werden als geldwerter Vorteil betrachtet. Hat dein Arbeitgeber sich entschieden, deine guten Leistungen in Form eines privat genutzten Firmenwagens zu belohnen, musst du diesen Vorteil versteuern.

Während bei Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen 1 % des Bruttolistenpreises auf dein Bruttogehalt addiert und somit versteuert wird, gilt bei Elektro- und Hybridfahrzeugen die 0,5-%-Regelung. Hybrid-Autos werden also mit 0,5 % des Listenpreises auf dein Bruttogehalt addiert und versteuert.

Für die Berechnung ist es egal, ob du das Auto neu oder gebraucht gekauft hast. Es wird der Bruttolistenpreis, also der Kaufpreis für ein Neufahrzeug, verwendet. Falls du einen Rabatt bekommen hast, spielt das übrigens keine Rolle.

Wichtig: Voll- und Mildhybride profitieren nicht von der 0,5-%-Regelung.

Sonderfall: rein elektrische Dienstwagen

Für erstzugelassene Dienstwagen, die rein elektrisch betrieben werden und weniger als 70.000 Euro gekostet haben, fallen nur 0,25 Prozent des Listenpreises an, begrenzt bis zum Jahresende 2030. Hier gibt es Bestrebungen, den Listenpreis auf 95.000 Euro zu erhöhen.

Wenn du deinen Hybrid- oder Elektro-Dienstwagen privat nutzt, kannst du das auch weiterhin steuerlich geltend machen. Allerdings gibt es seit Jahresbeginn drei neue Faktoren, die die Zugangsvoraussetzungen für die 0,5-Prozent-Versteuerung einschränken.

Dein Auto muss extern aufgeladen werden können, womit nur noch Plug-in-Hybrid-Modelle in Frage kommen.

Zudem darf dein Auto eine rein elektrische Reichweite von 60 km nicht unterschreiten.

Und die maximale CO₂-Emission muss weniger als 50 g/km betragen.

Gilt sie auch in Zukunft?

Bereits ab 2025 greift die 0,5-%-Regelung für Hybrid-Autos nur noch, wenn dein Auto eine elektrische Reichweite von mindestens 80 km erreicht.

Die Steuererleichterungen für elektrische Firmenwagen sind bis 2030 fixiert und werden vermutlich auch darüber hinaus Bestand haben. Wie sich der Parameter Reichweite bis dahin verändert, oder ob du von den Vorteilen nur noch mit reinen Elektro-Autos profitierst, ist offen.

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