Was ist besser: Hybrid oder Benziner?

Letzte Aktualisierung: 19.09.2024


Hybrid-Autos sind inzwischen ein fester Bestandteil des Automobilmarkts. Aber auch Benziner haben noch ihre Berechtigung – je nachdem, welche Prioritäten du setzt. Wir zeigen dir hier Vor- und Nachteile der beiden Antriebsarten.

Hybrid oder Benziner: Was dir niemand über die Realität sagt

Die Entscheidung Benziner oder Hybrid kaufen ist komplexer, als Hersteller und Händler oft suggerieren. Während offizielle Verbrauchsangaben von Plug-in-Hybriden mit 1,5 Litern pro 100 Kilometer locken, zeigt die Realität ein anderes Bild: Studien belegen, dass der tatsächliche Hybrid-Verbrauch bei Privatnutzern etwa dreimal höher liegt, bei Firmenwagen sogar fünfmal höher als beworben.

Diese Diskrepanz entsteht, weil viele Besitzer von Hybrid Benzin-Fahrzeugen ihre Autos nicht regelmäßig laden – und damit einen schweren, teuren Benziner fahren, der mehr verbraucht als ein vergleichbarer reiner Benziner. Das zusätzliche Gewicht der ungenutzten Batterie (oft 200-500 kg) macht aus einem effizienten Antriebskonzept eine teure Mogelpackung.

Bevor du dich entscheidest, solltest du die Fakten kennen, die in Verkaufsgesprächen oft verschwiegen werden. Dieser Ratgeber zeigt dir die ungeschönte Wahrheit über beide Antriebsarten und beantwortet die wichtige Frage: Lohnt sich ein Hybrid wirklich für dich?

Kosten im Detail: Wo Hybride wirklich sparen (und wo nicht)

Plug-in-Hybrid oder Benziner?
Ein Benzin Hybrid Auto kostet typischerweise 5.000 bis 7.000 Euro mehr als vergleichbare Benziner. Diese Mehrkosten entstehen durch die komplexe Doppeltechnik aus Verbrennungsmotor, Elektromotor und Batterie. Nach dem Wegfall der Umweltprämie haben aber einige Marken wie zum Beispiel Honda die Listenpreise für Hybride gesenkt, andere gewähren Rabatte.

Bei Firmenwagen sind die steuerlichen Vorteile erheblich: Statt 1% des Listenpreises versteuern Plug-in-Hybrid-Fahrer nur 0,5% - Bei einem 50.000-Euro-PHEV sparst du monatlich 150 Euro Steuern – 1.800 Euro pro Jahr.

Der WLTP-Schwindel bei Plug-in-Hybriden

Hier wird es kritisch: Die beworbenen Verbrauchswerte sind bei Plug-in-Hybriden praktisch wertlos. Viele Fahrer berichten, dass ihre PHEVs real deutlich mehr verbrauchen als beworben – teilweise das Dreifache der offiziellen Angaben. Der Grund: Die WLTP-Messung geht von einem vollgeladenen Akku aus und gewichtet elektrisches Fahren überproportional.

Eine Studie des Fraunhofer-Instituts bestätigt das Problem: Private Plug-in-Hybrid-Besitzer in Europa nutzen ihr Fahrzeug nur zu 45-49% elektrisch – obwohl deutlich mehr möglich wäre. Das bedeutet: Mehr als die Hälfte der Fahrten erfolgt mit dem Benzinmotor, wodurch ein PHEV zum schweren, ineffizienten Benziner wird.

Beim Laden entstehen weitere versteckte Kosten: Während Heimladen mit Nachtstrom nur 1,60 Euro kostet, schlägt Schnellladen mit bis zu 19,50 Euro zu Buche – teurer als Benzin. Vollhybride wie der Toyota Prius sind hier zuverlässiger: Sie versprechen realistische Verbrauchswerte und halten diese auch – ohne Ladeaufwand.

Wartung und Reparaturen

Die doppelte Technik von Hybriden bedeutet mehr potenzielle Schwachstellen. Während eine Benziner-Inspektion 200-300 Euro kostet, können Hybrid-Services 400-600 Euro erreichen. Besonders teuer wird es bei Batterietausch: 2.000 bis 8.000 Euro für Vollhybrid-Batterien, über 10.000 Euro für Plug-in-Hybrid-Batterien. Ein Punkt, den du bei der Hybrid-Wartung unbedingt bedenken solltest.

Die meisten Hersteller bieten mindestens 8 Jahre und 130.000-160.000 km Garantie auf Hybrid-Batterien. Toyota bietet bis zu 15 Jahre oder 1.000.000 km in Europa, bei regelmäßiger Wartung in Toyota-Werkstätten. Hyundai und Kia gewähren 10 Jahre/160.000 km, BMW und Honda 8 Jahre/160.000 km.

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Für wen lohnt sich ein Hybrid wirklich?

Vollhybrid: Der praktische Kompromiss

Vollhybride eignen sich für fast alle Fahrer, die sparsamer fahren wollen ohne Ladeaufwand. Sie funktionieren besonders gut im Stadtverkehr, wo der Elektromotor häufig unterstützt und Bremsenergie zurückgewonnen wird. Ein Toyota Corolla Hybrid verbraucht konstant 5,2 Liter – egal ob Stadt oder Autobahn.

Der große Vorteil: Du musst dein Fahrverhalten nicht ändern. Tanken, fahren, fertig. Keine Ladeplanung, keine Reichweitenangst, keine bösen Überraschungen bei der Tankrechnung.

Plug-in-Hybrid oder Benziner: Nur für Disziplinierte

Die Frage Plug-in-Hybrid oder Benziner lässt sich klar beantworten: PHEVs lohnen sich nur bei täglichen Kurzstrecken unter 50 Kilometern und garantierter Lademöglichkeit zuhause oder am Arbeitsplatz. Du musst diszipliniert jeden Tag laden – vergisst du es nur wenige Tage, verschlechtert sich die Gesamtbilanz dramatisch.

Ideal sind PHEVs für Pendler mit 30-40 km Arbeitsweg, die zuhause und am Arbeitsplatz laden können.

Lohnt sich Hybrid für Wenigfahrer?

Für Wenigfahrer unter 10.000 km jährlich rechnet sich ein Hybrid meist nicht. Die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich erst durch Spritersparnisse – und die fallen bei wenigen Kilometern zu gering aus. Ein sparsamer Benziner wie der VW Polo TSI ist oft die bessere Wahl.

Vollhybride können sich ab 12.000 km jährlich lohnen, Plug-in-Hybride erst ab 20.000 km bei täglichem Laden.

Benziner: Bewährt und zuverlässig

Benziner bleiben die beste Wahl für Vielfahrer, Langstrecken-Pendler und alle ohne feste Ladeinfrastruktur. Ein sparsamer Benziner verbraucht real 6,5 Liter – mehr als ein Hybrid, aber ohne versteckte Kosten oder Ladeaufwand.

Moderne Benziner sind zudem überraschend sauber geworden. Für optimale Effizienz beim Hybrid-Fahren findest du detaillierte Tipps in unserem Ratgeber zum richtigen Fahren mit Hybriden.

Fazit: Die richtige Kaufempfehlung für dich

Die Entscheidung Hybrid oder Benziner ist weniger kompliziert, als es scheint – wenn du ehrlich zu dir selbst bist und die Marketing-Versprechen ignorierst.

Wähle einen Vollhybrid, wenn du hauptsächlich in der Stadt fährst, Wert auf niedrigen Verbrauch legst, aber keine Lust auf Ladeaufwand hast.

Entscheide dich für einen Plug-in-Hybrid nur dann, wenn du garantiert täglich zuhause oder am Arbeitsplatz laden kannst und überwiegend Kurzstrecken unter 50 Kilometern fährst. Ohne diese Voraussetzungen wird er zur teuersten Fehlentscheidung.

Bleib beim Benziner, wenn du viel Autobahn fährst, keine Ladeinfrastruktur hast oder einfach entspannt Auto fahren willst. Ein sparsamer Benziner ist oft ehrlicher und günstiger als ein schlecht genutzter Hybrid.

Wenn du zwischen Hybrid oder Diesel schwankst, kann unser Vergleichsratgeber bei der Entscheidung helfen.

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