Was ist besser: Leasing oder Finanzierung?
Du stehst vor einer wichtigen Entscheidung: Leasing oder Finanzierung für dein neues Auto? Diese Frage beschäftigt viele Autokäufer, denn beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Um dir die Wahl zu erleichtern, werfen wir einen genauen Blick auf den unterschied zwischen Leasing und Finanzierung.
In diesem Artikel erfährst du, wie Leasing und Finanzierung genau funktionieren. Wir vergleichen die Kosten beider Modelle und zeigen dir, was günstiger ist: Leasing oder Finanzierung. Auch die Option Leasing mit Kaufoption kommt zur Sprache. Am Ende bekommst du eine praktische Entscheidungshilfe an die Hand, damit du die für dich beste Wahl treffen kannst.
Wie funktioniert Leasing?
Beim Leasing handelt es sich um eine besondere Form der Miete. Du als Leasingnehmer erhältst die Möglichkeit, ein Auto für einen bestimmten Zeitraum zu nutzen, ohne es kaufen zu müssen. Im Gegenzug zahlst du eine monatliche Leasingrate an den Leasinggeber. Diese Art der Fahrzeugnutzung bietet dir eine Alternative zum Kauf oder zur Finanzierung.
Vertragsgestaltung
Die Vertragsgestaltung beim Leasing ist flexibel und kann auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden. Typischerweise läuft ein Leasingvertrag zwischen 24 und 48 Monaten. In dieser Zeit hast du das Recht, das Auto wie dein eigenes zu nutzen. Am Ende der Vertragslaufzeit gibst du das Fahrzeug an den Leasinggeber zurück.
Es ist wichtig zu beachten, dass eine vorzeitige Kündigung des Leasingvertrags in den meisten Fällen nicht möglich ist. Du solltest dir also sicher sein, dass du das Auto für die gesamte Vertragsdauer nutzen möchtest. Bei Vertragsabschluss hast du jedoch in der Regel ein 14-tägiges Widerrufsrecht.
Leasingraten
Die Höhe der monatlichen Leasingrate hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören der Kaufpreis des Autos, die Laufzeit des Vertrags und die vereinbarte Kilometerleistung. Je teurer das Fahrzeug und je höher die geplante Fahrleistung, desto höher fällt in der Regel die Leasingrate aus.
Ein wichtiger Aspekt bei der Berechnung der Leasingrate ist der Restwert des Fahrzeugs. Dieser wird zu Beginn des Leasings von der Leasinggesellschaft festgelegt und gibt an, wie viel das Auto am Ende der Vertragslaufzeit voraussichtlich noch wert sein wird. Ein höherer Restwert führt zu niedrigeren monatlichen Raten.
Restwert und Kilometerleasing
Es gibt zwei Hauptformen des Leasings: das Restwert Leasing und das Kilometer Leasing. Beim Restwertleasing wird der voraussichtliche Wert des Autos am Ende der Laufzeit geschätzt. Du trägst das Risiko, wenn der tatsächliche Wert bei der Rückgabe niedriger ausfällt als erwartet.
Das Kilometerleasing ist die empfohlene und transparentere Variante. Hier legst du zu Beginn fest, wie viele Kilometer du pro Jahr fahren möchtest. Die Leasingrate basiert dann auf dieser vereinbarten Laufleistung. Fährst du mehr Kilometer als vereinbart, musst du am Ende eine Nachzahlung leisten. Bei weniger gefahrenen Kilometern erhältst du in der Regel eine Gutschrift.
Beim Kilometerleasing hast du den Vorteil, dass du keine hohen Abschlusszahlungen zu befürchten hast. Zudem trägst du kein Risiko eines möglichen Wertverlusts des Fahrzeugs aufgrund von Marktveränderungen oder politischen Entscheidungen.
Unabhängig von der gewählten Leasingform ist es wichtig, dass du das Auto pfleglich behandelst. Bei der Rückgabe wird der Zustand des Fahrzeugs geprüft. Normale Gebrauchsspuren sind akzeptabel, aber übermäßige Schäden können zu zusätzlichen Kosten führen.
Ablauf einer Fahrzeugfinanzierung
Bei einer Fahrzeugfinanzierung leihst du dir zweckgebunden Geld von einer Bank oder Sparkasse, um damit ein Auto zu kaufen. Mann kann auch via Händler finanzieren. Im Gegensatz zum Leasing wirst du am Ende der Laufzeit Eigentümer des Fahrzeugs. Der Ablauf einer Finanzierung unterscheidet sich in einigen Punkten vom Leasing. Lass uns die wichtigsten Schritte genauer betrachten.
Kreditaufnahme
Um eine Autofinanzierung zu beantragen, musst du einige Voraussetzungen erfüllen. Du solltest volljährig sein und deinen Hauptwohnsitz in Deutschland haben. Die Bank oder Händler wird deine finanzielle Situation anhand deines Einkommens und anderer Faktoren wie Ersparnisse bewerten. Für die Antragstellung benötigst du in der Regel folgende Unterlagen:
- Gültiger Personalausweis oder Reisepass
- Einkommensnachweise der letzten drei Monate
- Bei höheren Kreditsummen: Kontoauszüge der letzten 90 Tage
Nachdem du den Kreditantrag ausgefüllt hast, prüft die Bank deine Bonität. Bei einer positiven Bewertung erhältst du eine Kreditzusage mit den vereinbarten Konditionen.
Monatsraten und Zinsen
Die Höhe der monatlichen Rate hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Kaufpreis des Autos
- Höhe des Kredits
- Laufzeit der Finanzierung
- Vereinbarter Zinssatz
Die Rate setzt sich aus einem Tilgungsanteil zur Rückzahlung des Darlehens und einem Zinsanteil zusammen. Der Zinssatz bleibt in der Regel über die gesamte Laufzeit konstant, was dir Planungssicherheit gibt. Du kannst die monatlichen Raten gut in deine Haushaltsplanung einbeziehen.
Es gibt auch spezielle Finanzierungsmodelle wie die Drei-Wege-Finanzierung oder Ballonfinanzierung. Hier leistest du eine Anzahlung und hast am Ende der Laufzeit drei Optionen:
- Eine hohe Schlussrate aus eigener Tasche bezahlen
- Die Schlussrate mit einem neuen Kredit finanzieren
- Das Auto an den Händler zurückgeben
Eigentumserwerb
Im Unterschied zum Leasing wirst du bei einer Finanzierung nach Zahlung der letzten Rate Eigentümer des Fahrzeugs. Das bedeutet, du kannst dann frei über das Auto verfügen. Während der Laufzeit des Kredits dient das Fahrzeug jedoch als Sicherheit für die Bank. In vielen Fällen musst du den Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil II) bei der Bank hinterlegen.
Nach vollständiger Rückzahlung des Kredits erhältst du den Fahrzeugbrief zurück und bist rechtmäßiger Eigentümer des Autos. Du kannst es dann nach Belieben verkaufen, verschenken oder weiter nutzen.
Beachte, dass du während der Finanzierung in der Regel eine Vollkaskoversicherung abschließen musst, um das Auto zu schützen. Dies kann zu zusätzlichen Kosten führen, die du in deine Kalkulation einbeziehen solltest.
Ob Leasing oder Finanzierung für dich günstiger ist, hängt von deiner individuellen Situation ab. Eine Finanzierung kann sich lohnen, wenn du das Auto langfristig nutzen möchtest. Beim Leasing hingegen profitierst du von niedrigeren monatlichen Raten, musst das Fahrzeug aber am Ende zurückgeben oder zu einem vereinbarten Preis kaufen.
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Kostenvergleich: Leasing vs. Finanzierung
Um zu entscheiden, ob Leasing oder Finanzierung für dich günstiger ist, musst du verschiedene Faktoren berücksichtigen. Lass uns einen genaueren Blick auf die monatliche Belastung, die Gesamtkosten und die steuerlichen Aspekte werfen.
Monatliche Belastung
Bei der monatlichen Belastung hat das Leasing oft die Nase vorn. Die Leasingraten fallen in der Regel niedriger aus als die Raten bei einer Finanzierung. Das liegt daran, dass du beim Leasing nur für die Nutzung des Fahrzeugs zahlst, nicht für den Erwerb.
Ein Beispiel: Für ein Auto im Wert von 35.000 Euro könntest du bei einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Zinssatz von 6% mit einer monatlichen Leasingrate von etwa 628 Euro rechnen. Bei einer Finanzierung wären es hingegen rund 674 Euro pro Monat.
Dieser Unterschied kann besonders für Selbstständige und Freiberufler interessant sein, die ihre Fahrzeugkosten als Betriebsausgaben geltend machen möchten. Auch für Privatpersonen, die sich nicht langfristig binden wollen, kann das Leasing aufgrund der niedrigeren monatlichen Belastung attraktiv sein.
Gesamtkosten
Wenn es um die Gesamtkosten geht, sieht die Rechnung oft anders aus. Hier hat die Finanzierung häufig die besseren Karten. Bei unserem Beispiel würdest du beim Leasing über die gesamte Laufzeit etwa 37.669 Euro zahlen. Bei der Finanzierung wären es zwar 40.444 Euro, aber dafür gehört dir das Auto am Ende auch.
Ein wichtiger Punkt beim Leasing: Nach Ablauf der Vertragslaufzeit musst du das Auto zurückgeben. Du hast also keinen Gegenwert mehr. Bei der Finanzierung hingegen wird das Fahrzeug dein Eigentum, sobald du die letzte Rate bezahlt hast.
Beachte auch, dass beim Leasing zusätzliche Kosten entstehen können. Wenn du mehr Kilometer fährst als vereinbart oder das Auto übermäßige Gebrauchsspuren aufweist, kann das teuer werden. Bei der Finanzierung hast du diese Sorgen nicht.
Steuerliche Aspekte
In puncto Steuern kann das Leasing Vorteile bieten. Als Selbstständiger oder Freiberufler kannst du die vollen Leasingraten als Betriebsausgaben absetzen. Das senkt dein zu versteuerndes Einkommen und somit deine Steuerlast.
Bei der Finanzierung sieht es etwas anders aus. Hier kannst du nur die Zinsen und die Abschreibung steuerlich geltend machen, nicht aber den Tilgungsanteil der Rate.
Für Privatpersonen spielt der steuerliche Aspekt in der Regel keine Rolle, da sie die Kosten für ein privat genutztes Fahrzeug ohnehin nicht absetzen können.
Schlussfolgerung
Die Entscheidung zwischen Leasing und Finanzierung hängt von deiner individuellen Situation ab. Leasing bietet dir oft niedrigere monatliche Raten und mehr Flexibilität, um regelmäßig ein neues Auto zu fahren. Finanzierung hingegen hat einen Einfluss auf dein langfristiges Vermögen, da du am Ende Eigentümer des Fahrzeugs wirst. Bedenke auch steuerliche Aspekte und deine persönlichen Präferenzen bei der Wahl.
Letztendlich gibt es keine allgemeingültige Antwort, was besser ist. Wichtig ist, dass du deine eigenen Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten genau prüfst. Mit den Informationen aus diesem Artikel bist du nun gut gerüstet, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Denk daran, alle Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und im Zweifel einen Finanzberater zu Rate zu ziehen.