Autoverkauf: Welche Unterlagen sind notwendig?
Je besser ein Autoverkauf vorbereitet ist, desto stressfreier geht er über die Bühne. Daher suche bereits im Vorfeld alle wichtigen Unterlagen zusammen. Dann kannst du entspannt abwarten, bis sich die Interessenten melden, und schnell reagieren, wenn es zum Verkauf kommt.
Außerdem hast du noch mehr Spielraum, falls du zum Beispiel merkst, dass du den TÜV-Termin verschwitzt hast oder dein Personalausweis erneuert werden muss.
Diese Unterlagen sind unbedingt nötig
- Die Zulassungsbescheinigungen Teil I und II
Die Zulassungsbescheinigungen Teil I und II (Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief) sind deine Fahrzeug-Zulassungsdokumente. Die für die Zulassung und Kontrolle eines Fahrzeugs erforderlichen Einzeldaten stehen in Teil I, die wichtigsten Fahrzeugdaten in Teil II. Beide Dokumente sind wichtig beim Autoverkauf. Sie bestätigen, dass du der rechtmäßige Besitzer des Fahrzeugs bist. Hast du sie verloren, musst du mit einer eidesstattlichen Versicherung persönlich bei der Zulassungsstelle, bei der das Fahrzeug zugelassen wurde, neue Dokumente beantragen. Wenn sie dir gestohlen wurden, musst du eine Diebstahlsanzeige bei einer deutschen Polizeidienststelle vorlegen. Meldest du dein Auto vor dem Verkauf ab, wird der Fahrzeugschein eingezogen und du bekommst eine Abmeldebescheinigung. Die musst du beim Verkauf übergeben. - TÜV-Bericht und Abgasuntersuchung
Der Bericht der letzten Hauptuntersuchung (HU) bei TÜV, Dekra oder GTÜ sowie eine Bescheinigung der letzten Abgasuntersuchung informieren den Käufer über den technischen Zustand des Autos. Ist der TÜV-Bericht auch noch aktuell, beeinflusst das den Kaufpreis positiv: Der Käufer weiß dann, dass er erstmal zwei Jahre Ruhe hat, bevor er wieder beim TÜV erscheinen muss. Du kannst dein Auto aber auch ohne TÜV verkaufen, zum Beispiel wenn du den TÜV-Termin vergessen hast oder du davon ausgehst, dass das Fahrzeug keinen TÜV mehr bekommt. Das drückt allerdings den Preis. Außerdem darf dein Fahrzeug dann nicht mehr auf öffentlichem Grund parken und auch Probefahrten sind nicht erlaubt. - Service-/Scheckheft
Das Serviceheft musst du zwar nicht übergeben, aber wenn du es (am besten lückenlos) vorweisen kannst, ist das ein weiteres Kaufargument: Der Käufer weiß dann, dass das Auto regelmäßig gewartet wurde und in puncto Bremsflüssigkeit, Motoröl und Zahnriemen alles in Ordnung ist.
Wartungs- und Reparaturrechnungen bieten dem Käufer einen Überblick über die Pflege und Instandhaltung des Fahrzeugs. Auch Belege über neue Reifen oder ein Tuning solltest du parat halten, da diese nicht im Scheckheft vermerkt werden. Hast du das Auto immer schön gepflegt und gewartet, erhöht das deine Verkaufschancen.
Bevor es zur Probefahrt kommt, kläre mit deiner Versicherung ab, wie es mit der Haftung aussieht. Halte desweiteren einen Probefahrtvertrag bereit, in dem steht, dass der Interessent im Falle eines Schadens die Verantwortung für die Selbstbeteiligung sowie eine eventuelle Rückstufung in der Versicherung übernimmt.
Ein detaillierter Kaufvertrag schützt sowohl dich als Verkäufer als auch den Käufer. Der Vertrag sollte alle wichtigen Informationen beinhalten: die Daten beider Parteien (Name, Anschrift, Telefonnummer, Personalausweis- oder Reisepass-Nummer), die Fahrzeugdaten (Fahrzeug-Identifizierungsnummer, Nummer der Zulassungsbescheinigung Teil II/Fahrzeugbrief), den Fahrzeugzustand, ggf. das Zubehör (z.B. Anhängerkupplung oder Dachbox), Mängel und Schäden sowie den Gewährleistungsausschluss.
Gut zu wissen: Im aktuellen Fahrzeugbrief stehen nur noch zwei Halter, der jetzige (also du) und der vorherige. Wenn das Auto aber mehr Halter hatte, muss auch das im Kaufvertrag festgehalten sein. Bist du dir dann mit dem Käufer einig geworden, ergänzt du noch den endgültigen Kaufpreis, das Verkaufsdatum und die Uhrzeit und ihr beide unterschreibt den Vertrag. Der ADAC hat auch hierfür einen Mustervertrag. Darin enthalten sind auch Vorlagen für die Meldung an Zulassungsstelle und Versicherung, denn diese beiden musst du direkt nach dem Verkauf informieren.
Aufgepasst: Ein Autoverkauf ohne Kaufvertrag mag zwar unkomplizierter sein, birgt jedoch rechtliche Risiken. Denn ohne schriftliche Vereinbarung sind spätere Streitigkeiten schwer zu klären.
Halte für den Käufer sämtliche Schlüssel und Codekarten bereit. Wenn du Schlüssel nachmachen hast lassen, solltest du das auch nachweisen.
Wenn du ein geerbtes Auto verkaufen willst, musst du zudem noch den Erbschein bereithalten.
Diese Unterlagen könnten auch noch sinnvoll sein
Vielleicht hast du ja bereits einmal ein Gutachten deines Autos machen lassen oder Bilder von eventuellen Unfallschäden – dann stelle dem Käufer diese Unterlagen zur Verfügung. Auch die Bedienungsanleitung ist für ihn hilfreich.
Hast du das Auto umbauen oder tunen lassen oder verfügt es über spezielles Zubehör? Dann lege die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für Umbau- oder Zubehörteile bereit bzw. ein Teilgutachten für Anbauteile und Zubehör oder die Bauartgenehmigung.
Eine Checkliste, auf der alle übergebenen Unterlagen aufgeführt sind, sorgt für Transparenz und Klarheit bei der Übergabe. Auch eine ausführliche Fahrzeugbeschreibung mit allen relevanten Details zum Zustand und zur Ausstattung des Fahrzeugs kann für den Käufer nützlich sein.
Diese Dokumente solltest du behalten:
- deinen eigenen Kaufvertrag, den du vom Vorbesitzer bekommen hast
- Steuerbescheide zur Kfz-Steuer
- Versicherungsunterlagen
Welche Unterlagen brauche ich für die Abmeldung?
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst und daher beschlossen hast, dein Auto vor dem Verkauf abzumelden, brauchst du ebenfalls ein paar Dinge:
- Zulassungsbescheinigung Teil I und II
- Kfz-Kennzeichen des Autos
- Aktueller HU-Bericht
- Personalausweis oder Reisepass (mit Meldebescheinigung des Einwohnermeldeamts)
Woran du vor dem Verkauf noch denken solltest
Um Betrügern einen Riegel vorzuschieben, kümmere dich vor dem Verkauf auch um die Löschung deiner Daten und eine sichere Zahlungsmethode.
Zurück zu den Werkseinstellungen
Wenn du ein modernes Auto mit integriertem Infotainment-System verkaufen willst, denk daran, vor der Übergabe alle Systeme zurückzusetzen. Mit der Funktion „Zurücksetzen auf Werkseinstellungen” kannst du deine persönlichen Daten löschen. Melde dich von allen Apps ab und trenne Verknüpfungen mit Remote-Apps. Um Datenmissbrauch zu vermeiden, kannst du dich auch den Datenschutzbeauftragten des Herstellers wenden.
Sichere Zahlungsabwicklung
Um nicht auf Betrüger reinzufallen, nutze eine sichere Zahlungsmethode. Übergib das Fahrzeug und die Dokumente erst, wenn der Kaufvertrag unterschrieben ist und du den Kaufpreis vollständig erhalten hast.
Bei einem Verkauf an Privatpersonen empfiehlt sich die Barzahlung, beim Händlerverkauf ist eine Überweisung – zum Beispiel eine SEPA-Echtzeitüberweisung – üblich. Erkundige dich bei deiner Bank, welche Möglichkeiten sie für eine sichere Abwicklung des Verkaufs anbietet.
Nicht akzeptieren solltest du die Zahlung über PayPal, über einen Treuhandservice, eine Reederei oder Spedition sowie einen Bargeldtransfer. Auch von Schuldscheinen oder Ratenzahlung solltest du absehen.
Fazit
Der Verkauf eines Autos erfordert eine sorgfältige Vorbereitung. Indem du alle wichtigen Dokumente bereitstellst, kannst du einen erfolgreichen und reibungslosen Verkauf sicherstellen. Sei stets transparent und dokumentiere jeden Schritt des Verkaufsprozesses, um spätere Probleme zu vermeiden.