Du willst dein Auto privat verkaufen? So lohnt sich das für dich
Wenn du dein altes Auto loswerden möchtest, kannst du es an eine andere Privatperson verkaufen. Oder du wendest dich an einen Händler, der das für dich übernimmt. Da der Autohändler dann aber den Aufwand hat, das Fahrzeug weiterzuverkaufen, zahlt er beim Ankauf meist weniger als Privatleute.
Entscheidest du dich dafür, dein Auto privat zu verkaufen, kannst du daher oftmals einen höheren Preis erzielen. Jedoch bedeutet das für dich auch: Der Aufwand, einen Käufer zu finden, mit ihm zu verhandeln und den Deal abzuwickeln, bleibt bei dir.
Außerdem gibt es dabei einige Punkte zu beachten: Wir zeigen dir hier Schritt für Schritt, wie du am besten vorgehst, um den Verkauf erfolgreich vorzubereiten und sicher abzuwickeln.
Auto privat verkaufen: Was du beachten solltest
Inserat, Kaufvertrag, Übergabe, Zahlung – das alles will gut durchdacht sein. Plane also genügend Zeit ein, um dein Auto perfekt auszuloben, Probefahrten zu ermöglichen und dich rechtlich abzusichern.
Die Vorbereitung
Lass dein Auto so attraktiv wie möglich dastehen und überzeuge die Interessenten, indem du alles gut vorbereitest. Um den bestmöglichen Preis für dein Auto zu erzielen, solltest du am besten mit dem Auto selbst anfangen.
Auto aufbereiten
Ein gewaschenes und gesaugtes Auto vermittelt einen hochwertigen Eindruck und macht auch auf deinen Fotos eine gute Figur. Je nach Alter und Zustand deines Fahrzeugs kann es von Vorteil sein, auch einige Reparaturen vor dem Verkauf zu erledigen.
Wenn zum Beispiel der Lack ungepflegt aussieht oder kleine Kratzer und Dellen hat, kannst du dein Auto in einer Werkstatt oder bei spezialisierten Anbietern professionell aufbereiten lassen. Der Wert deines Autos steigt dadurch – aber du musst auch abwägen, ob sich die Kosten dafür lohnen.
In dem Zusammenhang gleich noch eine Frage: Wann muss dein Auto eigentlich das nächste mal zum TÜV? Eine möglichst frische Hauptuntersuchung zeigt dem potenziellen Käufer, dass das Fahrzeug in einem einwandfreien technischen Zustand ist – ein gutes Kaufargument, weil damit weniger Probleme zu erwarten sind.
So bereitest du dein Auto für den Privatverkauf vor
Fahrzeugbeschreibung
Als nächstes widmen wir uns dem Inserat. Um potenzielle Käufer anzusprechen solltest du dein Auto so detailliert und vollständig wie möglich beschreiben:
Die Überschrift sollte die wichtigsten Informationen und am besten noch einen Mehrwert enthalten. Weiter geht’s mit Marke, Modell, Motorisierung, Getriebeart, Baujahr und Kilometerstand. Das sind die Basics – den Unterschied machst du aber mit den weiteren Angaben:
Anzahl der der Vorbesitzer, Inspektionen, der allgemeine Zustand, Zeitpunkt der nächsten Hauptuntersuchung, Reparaturen, Unfälle und weitere Besonderheiten. Gab es zum Beispiel ein Tuning oder sind Winterreifen inklusive? Wichtig für Käufer ist auch die Info, ob du das Auto ab- oder angemeldet verkaufst.
Schreibe am besten alles zusammen, was auch dich als Käufer interessieren würde. Und sei ehrlich, was den Zustand des Autos betrifft.
Du kannst dir auch überlegen, den Grund für den Autoverkauf in deinem Inserat zu nennen. Aber vielleicht nicht, wenn du aus Geldnot verkaufst oder weil es sich nicht so gut fährt. Sonst wirst du schnell im Preis gedrückt.
Im Internet findest du weitere nützliche Tipps zu diesem Thema und praktische Fahrzeugbeschreibungs-Vorlagen.
Fotos
Stelle sicher, dass dein Auto in einem ansprechenden Zustand ist, und fotografiere es so, dass es sich gut vom (am besten neutralen) Hintergrund abhebt. Gehe dabei auch mal in die Hocke. Je mehr Fotos du bereitstellst, desto besser ist das Bild, das sich die Interessenten machen können.
Außerdem solltest du die Kennzeichen unkenntlich machen. Denn es gibt Betrüger, die sich als Interessenten ausgeben und von dir noch weitere Infos, unter anderem zur Versicherung wollen. Mit diesen Daten erstellen sie dann eine Rechnung über einen „erfundenen“ Schaden und kassieren die Schadenssumme von deiner Versicherung.
Preisgestaltung
Was willst du für dein Auto haben? Mache dir Gedanken über einen möglichst realistischen Verkaufspreis. Recherchiere dazu den aktuellen Marktwert, indem du zunächst einmal im Internet nach ähnlichen Fahrzeugen mit den gleichen Spezifikationen suchst.
Einen noch genaueren Anhaltspunkt erhältst du, wenn du mit deinem Auto einen Gebrauchtwagencheck machen lässt. Gegen Gebühr bieten das zum Beispiel ADAC, DEKRA und TÜV an. Oder du lässt dein Auto kostenlos online bewerten, zum Beispiel bei wirkaufendeinauto.de.
Willst du es mit einem höheren Preis probieren, kalkulierst du am besten einen Verhandlungsspielraum ein. Das wird die Zahl der Interessenten erhöhen.
Kontakt
Sorge dafür, dass der Interessent deine vollständigen Kontaktdaten schnell erfasst. Stelle zudem sicher, dass du gut erreichbar bist.
Nun kannst du dein Inserat veröffentlichen.
Die Probefahrt
Wenn sich ein Interessent meldet, will er in den meisten Fällen eine Probefahrt machen. So kann er sich selbst überzeugen, wie sich das Auto fährt und in welchem technischen Zustand es ist. Dafür solltest du zwischen 30 bis 60 Minuten einplanen. Achtung: Das Auto muss hierfür angemeldet sein. Falls nicht, brauchst du für die Probefahrt Kurzzeitkennzeichen.
Vorab solltest du mit deiner Versicherung klären, dass der Probefahrer mitversichert ist. Lasse dir außerdem vor der Fahrt den Führerschein des Interessenten zeigen. Am besten fährst du selbst mit, ansonsten lass dir ein Pfand für die Dauer der Fahrt geben. Um dich rechtlich abzusichern, solltest du auch eine schriftliche Probefahrtvereinbarung aufsetzen.
Ein Muster hierfür gibt es zum Beispiel vom ADAC. Darin stehen die Personalien von dir und dem Interessenten, eine Zustandsbeschreibung des Autos, die amtlichen Kennzeichen sowie Datum und Uhrzeit der Probefahrt.
Lieber angemeldet oder abgemeldet verkaufen?
Das Auto kann sowohl von dir als auch vom Käufer abgemeldet werden. Wenn du die Abmeldung selbst in die Hand nimmst, hat das den Vorteil, dass du ab diesem Zeitpunkt nicht mehr für das Auto haftest.
Allerdings darf das Auto dann auch nicht mehr gefahren oder auf öffentlichem Grund geparkt werden. Der Käufer braucht dann entweder Kurzzeitkennzeichen oder einen Transporter zur Abholung.
Wenn du dem Käufer die Abmeldung überlässt, sparst du dir den Weg zur Zulassungsstelle, solltest aber dahinter sein, dass der Käufer den Wagen auch umgehend ab- bzw. ummeldet, denn du bist weiterhin steuer- und versicherungspflichtig.
Du kannst auch ein angemeldetes Auto privat verkaufen. Dabei gibt es einige Besonderheiten zu beachten.
Auto privat mit oder ohne Vertrag verkaufen?
Ein formloser Verkauf ist zwar schneller und unkomplizierter, birgt aber Risiken. Denn ohne Kaufvertrag gibt es wenig rechtliche Sicherheit für beide Parteien. Wir empfehlen dir daher, dein Auto privat zu verkaufen mit Vertrag!
Ein umfassender Vertrag schützt sowohl dich als Verkäufer als auch den Käufer. Er sollte folgende Punkte enthalten:
- die Kontaktdaten beider Parteien
- die Fahrzeugdaten
- den Kaufpreis
- den Gewährleistungs- und Haftungsausschluss, um nicht für Sachmängel (die dir selbst nicht bekannt waren) und Personenschäden zu haften
- den Auto-Privatverkauf Garantie-Ausschluss, um eine Garantie explizit auszuschließen.
Einen Mustervertrag findest du zum Beispiel beim ADAC.
Übergabe und Zahlung beim Privatverkauf
Bei der Übergabe überlässt du dem Käufer sämtliche Unterlagen:
- Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung I)
- Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung II)
- HU-/AU-Bescheinigung
- Serviceheft
- Wartungs- und Reparaturhistorie
- Schlüssel und Codekarten
- Bedienungsanleitung
- Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) und Teilgutachten (z. B. bei Tuning-Zubehör und Anbauteilen)
- Bilder und Gutachten von Unfallschäden
Wähle eine sichere Zahlungsmethode, zum Beispiel eine Banküberweisung. Idealerweise macht der Käufer eine SEPA-Echtzeitüberweisung, dann siehst du sofort den Zahlungseingang auf deinem Konto. Erkundige dich schon rechtzeitig bei deiner Bank nach dieser Möglichkeit und den Bedingungen.
Wenn du dich für eine Bargeldzahlung entscheidest, wickle den Verkauf am besten in der Nähe einer Bank ab: Akzeptiert der Geldautomat oder die Bank die Scheine, kannst du sicher sein, dass es sich nicht um Falschgeld handelt, und du kannst die Fahrzeugpapiere guten Gewissens aushändigen.
Dokumentiere im Anschluss die Übergabe schriftlich und unterschreibe das Dokument gemeinsam mit dem Käufer.
Autoverkauf privat – unsere Zusammenfassung
Wenn du dein Auto privat verkaufen willst, hast du mehr Aufwand, als wenn du an einen Händler verkaufst. Dafür bekommst du aber meist auch einen besseren Preis.
Mit der richtigen Vorgehensweise von der Fahrzeugaufbereitung über die Preisermittlung und das Inserieren bis zur praktischen Abwicklung des Verkaufs kannst du dir den Prozess deutlich erleichtern und bist dabei stets auf der sicheren Seite.
Das Wichtigste ist eine sorgfältige Vorbereitung und klare Absprachen. Nimm dir genügend Zeit und beherzige unsere Tipps – dann steht einem erfolgreichen Verkauf nichts mehr im Wege.